Reisebericht: Zambia

Zambia – ehemals Nordrhodesien – ist ein Binnenland im südlichen Afrika. Mag. Anita Frauwallner erzählt von ihren persönlichen Erlebnissen in Zambia

„Da musst du einfach hin, so etwas kannst du dir gar nicht vorstellen!“ Meine Freundin Diana ist vollkommen aus dem Häuschen. Sie, die Österreich höchstens für den Badeurlaub in Kroatien verlässt, ist die begeistertste und mutigste Ratgeberin, wenn es um meine Reisen geht. Und sie weiß natürlich, dass meine Liebe den Tieren gilt. Doch was sie mir jetzt vorschlägt, lässt auch mein Herz etwas lauter schlagen. Denn ich lese nun den Bericht, mit dem sie vor meiner Nase herumfuchtelt: „Walking in the wild“ – also zu Fuß durch den Busch. Das, was ich bisher für unmöglich gehalten habe, scheint tatsächlich von den Rangern in Zambia angeboten zu werden. Ganze Tagestouren durch Busch und Steppe, ohne die sichere Deckung durch den Jeep, der ja doch ein festes und vor allem schnelles und damit recht sicheres Rückzugsgebiet ist. 

Meine Bekannte in Deutschland, die ein kleines Reisebüro für Safaris hat, wird kontaktiert. Kann man das tatsächlich wagen oder ist „zu Fuß durch den afrikanischen Busch“ nur etwas für lebensmüde Menschen? Ich studiere die Prospekte, okay, zwei Ranger sind dabei, einer auch mit Gewehr, und natürlich wissen die ganz genau, was möglich ist, wie weit man sich an wilde Elefanten heranwagen kann und wo die Löwenrudel gestern Nacht ihr Quartier aufgeschlagen haben – wo man also nicht hingehen sollte. Und das Virus ‚Abenteuer‘ nimmt mich wieder einmal gefangen. Wenige Monate später ist es so weit: Es ist Juli, und ich fliege los, ausgerüstet mit gutem Schuhwerk und warmer Jacke für die Morgenwanderungen, denn das habe ich mittlerweile gelernt: Afrika ist nicht nur die Sahara mit brütender Hitze – sondern da kann es am Morgen bitterkalt sein. Über Zambia habe ich inzwischen viel gelesen. Früher hieß das Land Nordrhodesien, und es liegt mitten im südlichen Afrika, grenzt an Tansania und den Kongo im Norden, an Zimbabwe und Botswana im Süden, vom Zambezi River hat es den Namen, und es ist arm. Gerade erst hat der Tourismus hier so richtig Fuß gefasst, und so hoffe ich, dass ich ein noch ganz unberührtes Land mit vielen Tieren vorfinden werde. Wir landen in der Hauptstadt Lusaka, und ich bin überrascht, wie ruhig und problemlos hier alles vonstattengeht. Keine große Aufregung wie in Kenia, kein Gewusel an Menschen wie in Ägypten. Freundlich und eher scheu stehen die Menschen da und versuchen, unsere Wünsche umzusetzen. Und dann steht da vor mir schon das kleine Flugzeug, das mich mit einer Gruppe von vier Amerikanerinnen nach Kafue bringen soll: zu einem Nationalpark im Norden, der berühmt ist für seine großen Herden von Zebras und Antilopen, seine unendlichen Ebenen und die ganz erstaunliche Vogelwelt mit Hunderten endemischen Arten. Die vier Damen sehen mich mit entsetzten Augen an, als ich ihnen von meinem geplanten Abenteuer berichte, zu Fuß diese Ebenen erkunden zu wollen.

Der Flug in dem winzigen Flugzeug, das gerade noch für uns Fünf und den Piloten Platz bietet, ist unglaublich: Bereits nach wenigen Minuten haben wir die Stadt Lusaka hinter uns gelassen und blicken auf Waldland, das dann in Buschland und schließlich in weite Ebenen übergeht. Der Pilot erklärt mir, dass im Winter so wie bei uns das Gras eher braun sei und sich die Tiere aber so bedeutend besser beobachten lassen. Keine hohen Büsche behindern die Sicht. Als wir landen, sind die vier Ladys ganz froh, dass ich in einen anderen Jeep steige als sie und auch in ein anderes Camp fahre. Ich winke ihnen ohne Bedauern nach und erfreue mich an den Giraffen, die schon bald nahe der Straße auftauchen und, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, die saftigsten Blätter von den Bäumen holen. Plötzlich reduziert mein Fahrer die Geschwindigkeit und deutet nach vorn, jetzt sehe ich es auch: Ein prächtiger Löwe hat es sich auf der Fahrbahn gemütlich gemacht: Die Augen geschlossen, genießt er die Strahlen der Sonne.

Er schüttelt nun seine Mähne, wie um uns zu sagen: Hier braucht ihr es gar nicht zu probieren, das ist mein Revier. Und wie um dies nachhaltig zu bestätigen, tauchen nun am Grasrand der Fahrrinne zwei braune runde Ohren auf, und kurz danach erscheint die ganze Familie. Drei Löwinnen erheben sich vom Mittagsschläfchen und betrachten uns interessiert, legen sich dann aber beruhigt wieder seitlich hin, als wir sichtlich keine Anstalten machen, den Respektsabstand von zehn Metern zu reduzieren. Viel neugieriger sind ihre fünf Jungen. Diese tollen herum, beißen die Mütter in den Schwanz, wollen sie mit schier endloser Energie zum Spielen verleiten. Versuchen einen kleinen Erdhügel zu erklimmen und gleichzeitig die anderen wieder nach unten zu schubsen. Den Vater lassen sie in Ruhe, vor ihm scheinen sie doch mächtigen Respekt zu haben … Nach einem ausgiebigen Fotoshooting nehmen wir einen kleinen Umweg, um das Löwenrudel nicht zu stören, und sind auch schon bald im Camp, das mit seinen braunen Hütten kaum von der Umgebung zu unterscheiden ist. Der Ranger erwartet mich schon und erklärt mir, dass wir bereits morgen früh zu Fuß unterwegs sein werden. Das einzige, was ich brauchen würde, sei mein Feldstecher.

„Wenn du diesen wunderbaren alten Kontinent lieben lernen willst, dann setze dich auf einen Hügel und höre, wie das Land atmet.“

Als er meine erstaunten Augen sieht, meint er: „Keine Sorge, wir werden alles mithaben!“ Der Morgen ist dann noch viel kälter als erwartet. Als ich vor meinem Häuschen auf die Veranda trete, liegt Raureif auf dem Grasland der Ebene, und der Nebel wabert in silbernen Streifen über dem Flussbett. Und dann treffen mich die ersten Strahlen der Sonne und tauchen das Land in eine Explosion an Farben, die völlig unerwartet kommt. Rosa, orange, purpur und gelb blitzt es rundherum. Wie ein morgendliches Feuerwerk, und meine Vorfreude steigt! Nach einem kräftigen Frühstück setzen wir uns in Bewegung: Mein Guide Tom voraus mit Feldstecher und großem Rucksack, in den er doch tatsächlich sogar Tee und Kekse eingepackt hat, dahinter ich im Gänsemarsch, und den Abschluss bildet ein Ranger mit Gewehr. Unsere erste Station ist ein Flüsschen, das kaum wirklich Wasser führt, sondern hauptsächlich aus Schlamm zu bestehen scheint. „Gib Acht, schau genau!“, warnt Tom, da versinke ich auch schon mit einem Fuß bis zum Knöchel im Morast, weil ich natürlich nicht direkt hinter ihm geblieben bin und somit mein erstes Lehrgeld bezahle. Durch das Schmatzen, das entsteht, als ich meinen Fuß aus dem Schlamm ziehe, kommt aber rundherum Bewegung in Gang: An etwa 50 Stellen scheint sich der Schlamm wie von Geisterhand zu bewegen, es gurgelt überall, und ich sehe graue Gestalten wie kleine Geister unter dem Schlamm um sich schlagen. Tom sieht mein Entsetzen, grinst und meint bloß „Catfish“.

Ich kann es zuerst nicht glauben, doch tatsächlich leben in diesem Schlammloch Hunderte Fische dicht nebeneinander. Sie scheinen kein Wasser zu brauchen und verkriechen sich im Schlamm, bis der nächste Regen kommt. Wir queren das Flussbett, und plötzlich sehe ich, wie Tom sich duckt, den Finger am Mund, mir deutend, ich möge keinen Laut von mir geben. Also gehe auch ich hinter einem Baumstamm in die Knie – ebenso wie unser Ranger, und schon tauchen sie auf – majestätisch, einer hinter dem anderen: eine Herde von 15 Elefanten, eine riesige Elefantenmatrone voraus, dazwischen drei ganz kleine, die sich am Schwanz der Mutter mit dem Rüssel festhalten. Plötzlich bleibt der ganze Trupp wie auf Befehl stehen und alle schauen flussabwärts. Das Leittier trompetet laut und kämpferisch und hebt den Rüssel, sie wirft ihn hoch in die Luft und schüttelt den Kopf voller Aggression. Ich kann nichts ausmachen, aber mir wird irgendwie mulmig. Mein Guide deutet mir, ruhig zu bleiben, und beobachtet konzentriert die hochgelegenen Flussufer. Dann gibt er dem Ranger, der sein Gewehr bereits im Anschlag hat, ein Zeichen. Und nun sehe ich es auch: Etwa 200 Meter von uns entfernt, befinden sich zwei große männliche Löwen mit fast roter Mähne. Sie durchschreiten das Flussbett, ohne den Kopf zu drehen. Anscheinend auch ohne sich um das aggressive Gehabe der Elefantenmutter zu kümmern. Ganz ruhig, aber zielgerichtet queren sie das Flussbett in die entgegengesetzte Richtung und verschwinden langsam in der Ferne. Erst jetzt setzt auch die Elefantenherde ihren Weg fort. Und als auch sie oben in den Wald eingetaucht sind, erlaubt uns Tom, dass wir uns erheben und unseren Weg fortsetzen. „Elefanten sind in freier Wildbahn durchaus gefährlich,“ erklärt er mir grinsend, „und sie sind viel schneller als wir, wenn sie erst einmal laufen.“ Ich habe eigentlich die Löwen als Bedrohung empfunden, und konnte auch nicht umhin, mich alle paar Minuten umzudrehen und genau die Gegend zu mustern.

Wir verlassen jetzt das Flusstal, und immer wieder bleiben wir stehen, um uns Spuren von wilden Tieren anzusehen, und mein Guide erklärt, worum es sich handelt und wie viel man aus diesen Spuren lesen kann. Wir kommen an den Bauten der Mungos vorbei und amüsieren uns über die wieselflinken Tiere, sehen eine große Boa im Geäst eines Baumes, und ich entdecke zum ersten Mal, wie viele unterschiedliche Vögel es hier zu betrachten gibt, die entweder gerade beim Nestbau sind oder Freund und Feind beschimpfen oder einfach nur auf einem Grashalm sitzen und die Morgensonne genieße, die sich in ihrem Gefieder spiegelt. Ich erfahre an diesem Morgen viele kleine Geheimnisse, die ich in zehn Jahren Afrikaurlaub noch nie gehört oder gesehen habe. Als ich Tom darauf anspreche, lächelt er nur und meint: „Im Jeep siehst du nur die großen, imposanten Tiere. Aber das ist nicht das wahre Afrika. Wenn du diesen wunderbaren alten Kontinent lieben lernen willst, dann setze dich auf einen Hügel und betrachte auch einmal die bunten Käfer im Gras, beobachte die Termiten bei der Arbeit und höre, wie das Land atmet.“ Drei Wochen lang habe ich dann zu Fuß, im Boot und per Jeep dieses Land durchquert, bin großen Herden von Büffeln begegnet, habe mich vor Nilpferden in Acht genommen, wenn sie aus dem Zambesi gestiegen sind und bin im Luangwa den Leoparden auf ihrer Jagd nach Impalas gefolgt. Aufregend und ein wahres Abenteuer, aber die schönsten Momente waren tatsächlich jene, in denen ich einfach nur dagesessen bin und die Ruhe dieses weiten Landes mit seiner Vielfalt im Kleinen und im Großen genießen konnte.

Der Kafue-Nationalpark im Norden Zambias ist berühmt für seine großen Herden von Zebras und Antilopen

Antilope Zambia

Zebra Zambia


Zambia

Zambia – ehemals Nordrhodesien – ist ein Binnenland im südlichen Afrika. Aufgrund der Aussprache hat sich im deutschsprachigen Raum der Name Sambia etabliert. Das Land befindet sich auf einem über 1.000 Meter hohen Plateau, das von tiefen Tälern durchzogen und entsprechend viele Seen sowie Wasserfälle beheimatet. Der Name Zambia leitet sich vom Fluss Zambesi (auch: Zambezi) ab. Dieser entspringt in Nordzambia und bildet die Südgrenze zu Namibia, Botswana und Zimbabwe, wo sich eines der beeindruckendsten Naturschauspiele Afrikas befindet: die Victoriafälle. Im Norden grenzt Zambia an die Demokratische Republik Kongo und Tanzania, im Westen an Angola sowie im Osten an Malawi und Mosambik. Das pulsierende wirtschaftliche und politische Zentrum ist die Hauptstadt Lusaka.

Fläche: 752.614 km2

Einwohner: 16,21 Millionen Einwohner (Stand: 2015)

Zeitdifferenz zur MEZ: plus 1 Stunde

Flugzeit: von Wien via Addis Abeba ca. 14 Stunden

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