Mütter übertragen Bakterien auf das Kind
Mütter teilen ihre Bakterien (und insbesondere deren Stoffwechselprodukte wie eben kurzkettige Fettsäuren) während der Geburt (Scheiden- und Darmflora bei vaginaler Geburt; Hautflora bei Kaiserschnitt-Geburt) – und auch während des Stillens werden die mütterlichen Bakterien auf das Kind übertragen („entero-mammary pathway“). In den ersten Tagen nach der Geburt dient die Muttermilch weniger zur Ernährung des Kindes sondern mehr zur Steuerung der bakteriellen Besiedelung des Darms. Die Muttermilch enthält über 200 verschiedene Zuckermoleküle. Das Neugeborene selbst hat noch nicht die Möglichkeiten, diese Zucker zu verdauen und als Nahrung zu nutzen, Bakterien hingegen verwerten diese Zuckermoleküle als Nahrung bzw. als Substrat (Autran 2016). Besagte Zucker fördern also die gezielte Besiedelung des bis dahin keimfreien Darms des Neugeborenen mit Bakterien. Außerdem verändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch im Verlauf der Stillzeit und damit auch die bakterielle Besiedelung im Darm des Säuglings. Bestimmte Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide, können potenziell schädliche Keime an sich binden und sorgen so dafür, dass Krankheitserreger gezielt aus dem Darm des Babys ausgeschieden werden.
Die Muttermilch unterstützt – wie man schon seit langem weiß – die Entwicklung des kindlichen Immunsystems. Direkt nach der Geburt enthält sie einen besonders hohen Anteil an bioaktiven Proteinen und stellt somit eine Art „Leihimmunität“ für das Neugeborene dar, bis dieses selbst nach einigen Monaten langsam die Abwehr von Krankheitserregern übernimmt. Die Vielfalt der Zuckermoleküle nimmt deutlich ab, der Fettgehalt in der Muttermilch steigt aber gleichzeitig an und begünstigt so das Wachstum des Babys.
Probiotika für Mutter und Kind
Eine ausgeglichene Darmflora der Mutter während der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit ist daher wichtig für die Entwicklung des Kindes. Mittels ausgewogener, ballaststoffreicher Ernährung oder durch gezielt ausgewählte Pro- und Präbiotika werden im Darm der Mutter die Weichen für die Gesundheit der nächsten Generation gestellt. Bei einer Kaiserschnittgeburt oder wenn das Baby nur Fläschchen-Nahrung erhält, können nicht ausreichend nützliche Bakterien auf den kindlichen Darm übertragen werden. In diesem Fall kann mittels speziell auf die kindlichen Bedürfnisse abgestimmter Probiotika mit humanen Keimstämmen das Immunsystem des Neugeborenen in die richtige Richtung gelenkt werden.
Übertragung der bakteriellen Fehlbesiedelung des Darms von Mutter auf Kind
Ausgelöst durch eine verringerte Vielfalt oder Fehlbesiedelung des mütterlichen Darms am Ende der Schwangerschaft, kommt es zu einer veränderten Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, was einen Einfluss auf Stoffwechselkrankheiten (Allergien, Diabetes, Adipositas) haben kann. Diese Fehlbesiedelung sowie zusätzliche Risikofaktoren (wie Kaiserschnitt-Geburt, Antibiotika oder ausschließlich Fläschchen-Nahrung,) führen zu einer Verschiebung der Darmbesiedelung bei der nächsten Generation. Dieser Teufelskreis kann durch die gezielte Zufuhr probiotischer Bakterien durchbrochen, bekämpft werden.
Stillen und die Psyche
Stillen ist nicht immer so leicht wie es aussieht. Es sind viele Faktoren davon abhängig, damit es einwandfrei funktioniert. Oft sind es körperliche Probleme, warum es der Mutter nicht möglich ist zu stillen oder das Neugeborene hat Probleme mit dem Saugreflex. Die Gesellschaft setzt frisch gebackene Mütter oft unter Druck, stillen zu müssen, dabei sollte es jedem selbst überlassen sein. Mit Muttermilch zu stillen ist mit Sicherheit eine gesunde Variante, dem Kind Nahrung zuzuführen, aber es gibt bereits gute Alternativen von Milchersatzprodukten, die ebenfalls sehr gute Nährwerte aufweisen. Es ist immer wichtig, sich selbst nicht unter Druck zu setzen und zu wissen, dass man das bestmögliche tut. Falls man gerne mal mit einer außenstehenden Person sprechen möchte, dann bietet sich die Unterstützung von Psychologen oder klinischen sehr gut an.
Sinahs Stillgeschichte:
Im Vergleich zum Stillen war die Geburt ein Spaziergang – zumindest in meinem Fall. Niemals hätte ich gedacht, wie mühsam man sich eine funktionierende Stillbeziehung erarbeiten muss und wie viel Kraft es kostet, die alleinige Verantwortung zur Ernährung eines kleinen Menschleins zu tragen.
Noch im Krankenhaus hatte ich einen heftigen Milcheinschuss mit Fieber und Schüttelfrost, dass ich dachte, sterben zu müssen. Wochenlang waren meine Brüste feuerrrot und schmerzten höllisch. Blöd nur, dass mein Kind genau während dieser Zeit in einer Clusterfeeding-Phase steckte und beinahe stündlich trinken wollte.
Fast zwei Wochen kamen mir bei jedem Mal Andocken die Tränen. Ich empfand Stillen als Folter, fürchtete mich vor dem nächsten Hungerschrei. Ich konnte nicht Duschen wann ich wollte, oder aufs Klo. Essen musste mir gebracht werden – aber Appetit hatte ich ohnehin nicht wirklich.
Ich hasste alles am Stillen. Vor allem, dass sie trotz Stillen Hunger zu haben schien. Aber Stillen ist doch das Beste, sagt man, und was, wenn sie nach einem Fläschchen die Brust nicht mehr will…? Ich wollte jetzt nicht aufgeben und so saß ich weiterhin 24h auf dem Sofa, bereit, meinen müden Körper durch die nächste schmerzvolle Stillepisode zu quälen.
In der dritten Woche zog meine Mama die Reißleine und kam mit einer Packung Premilch vom Einkauf zurück – ab da änderte sich alles. „Wir geben ihr jetzt ein kleines Fläschchen und dann schläfst du mal!“
Gesagt, getan. Die Kleine nahm das Fläschchen bereitwillig und – oh Wunder – auch weiterhin die Brust. Langsam stellte sich ein Rhythmus ein, mit dem ich gut leben konnte. Mehr noch: Langsam fang ich an, das Stillen zu genießen.
Ich hatte mehr Freiheiten weniger Druck und konnte mich von den Strapazen erholen. Andi nahm durch das Fläschchen geben einen wichtigen Part ein, den er sehr genießt. Ein Arrangement, das für uns drei gut funktioniert.
Mir wurde klar: Jede Stillbeziehung ist individuell. Klar, Stillen ist super – aber neben all den Ambitionen, Vorstellungen und Empfehlungen darf man nicht vergessen, dass auch die physische und psychische Gesundheit der Mama nicht leiden darf.
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