OMNi-BiOTiC SCAN®

Früher wurden nur jene Bakterien, die auch außerhalb des Körpers kultivierbar waren, gezählt. Für die Mikrobiomanalyse bei OMNi-BiOTiC SCAN® wird die „Next-Generation-DNA-Sequenzierung“ angewendet. Diese Methode zielt darauf ab, die Gene der Darmbakterien zu untersuchen, genauer gesagt das mikrobielle 16S-rRNA-Gen. Damit können auch nicht kultivierbare Bakterienstämme identifiziert werden und es lässt sich feststellen, welche und wie viele potenziell gesundheitsfördernde oder -schädigende Bakterien im Mikrobiom enthalten sind.

Folgende Parameter der Darmflora werden bei OMNi-BiOTiC SCAN® analysiert:

Die Diversität beschreibt den Artenreichtum des Darm-Mikrobioms. Mit anderen Worten: Je mehr unterschiedliche Bakterienarten sich im Darm befinden, desto mehr Funktionen können erfüllt werden, die eine positive Auswirkung auf unseren Körper haben.

Firmicutes und Bacteroidetes machen 90 % des menschlichen Darm-Mikrobioms aus und sind damit die am häufigsten vorkommenden Bakteriengruppen im Darm. Ihr Verhältnis hat Einfluss auf die Verwertung der aufgenommenen Nahrung und der Kalorien.

Gesamtkeimzahl & Bacteroides und Prevotella

Die häufigsten Vertreter der Bacteroidetes-Bakterien sind Bacteroides und Prevotella. Sie erreichen Anteile von über 40 % des gesamten intestinalen Mikrobioms. Entsprechend der Ernährungsweise des Menschen kann das Vorkommen von Bacteroides und Prevotella im Darm variieren.

Unter dem Überbegriff „Firmicutes“ werden nicht nur die wichtigen Laktobazillen, sondern auch wertvolle butyratbildende Bakterien zusammengefasst. Wie in allen großen übergeordneten Gruppen findet man jedoch auch bei den Firmicutes einige nicht wünschenswerte Vertreter, wie z. B. Clostridioides difficile die sich speziell während Antibiotikaeinnahmen stark vermehren und Probleme bereiten können.

Gesamtkeimzahl & Faeclibacterium prausnitzii, Eubacterium halii, Eubacterium rectale, Roseburia, Coprokken, Butyvibrio

Butyratbildende Bakterien sind die „Gesundheitswächter“ in unserem Darm. Sie können durch den Abbau von Ballaststoffen im Dickdarm unter anderem kurzkettige Fettsäuren bilden, etwa Butyrat, die wichtigste Energiequelle für Zellen des Dickdarms. Für die Gesunderhaltung unseres Körpers ist Butyrat essenziell, da es zur Aufrechterhaltung der Darmbarriere, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels sowie zum Schutz vor entzündungsbedingten Krankheiten und Zellalterung beiträgt.

Gesamtkeimzahl & Clostridien Cluster I, Clostridioides difficile Die Gattung der Clostridien umfasst zwar auch nützliche Keime, die unser Immunsystem positiv beeinflussen und Entzündungen reduzieren können, jedoch zählen zu den sogenannten „Clostridien Cluster I“ toxinbildende Arten wie Clostridium histolyticum oder Clostridium perfringens, die u. a. Erreger von Wundinfektionen sind. Clostridioides difficile ist der häufigste Erreger von schweren, lang andauernden Durchfallerkrankungen, die in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern erworben oder durch Antibiotika begünstigt werden.

Vertreter dieser Gattung sind vor allem in unserer Mund- und Darmflora beheimatet und kommen sowohl als natürliche als auch krankmachende Bakterien vor. Potentiell pathogene Vertreter werden mit Infektionen und Zellveränderungen im Darm sowie mit Parodontitis in der Mundhöhle in Verbindung gebracht.

Der Stamm der Proteobakterien beschreibt eine der größten und unterschiedlichsten Gruppen von Bakterien. Zu den Proteobakterien zählen viele Krankheitserreger, wie Shigellen, Salmonellen oder verschiedene Pseudomonaden. Daher sollten Bakterien dieses Stammes nur in geringer Konzentration im menschlichen Darm vorhanden sein.

Als Pathogene bezeichnet man Erreger, die Krankheiten hervorrufen können. Potentiell pathogene Bakterien sind in geringer Anzahl ebenfalls Teil des Mikrobioms, werden jedoch von guten Bakterien im Darm in Schach gehalten, wodurch sie für gewöhnlich keinen Schaden anrichten können.

Bifidobakterien, Laktobazillen, Enterokokken, Escherichia coli

Immunmodulierende Bakterien können Entzündungen zu hemmen und die Abwehrkraft des Körpers zu fördern. Laktobazillen und Bifidobakterien sind wichtige Milchsäureproduzenten im Darm. Durch diesen Prozess regulieren sie den pH-Wert im Darm und verhindern so die Ansiedelung von Krankheitserregern. Darüber hinaus produzieren sie Bakteriozine, das sind Stoffe, die das Wachstum anderer Bakterien verhindern.

Akkermansia muciniphila und Ruminokokken

Im gesunden Dickdarm schützt eine Schicht aus Schleim die darunterliegenden Zellen der Darmschleimhaut. Diese Schleimschicht (Muzinschicht) wird laufend erneuert und die schleimhautschützenden Bakterien unterstützen diesen Prozess. Ist diese sogenannte „Muzinschicht“ beschädigt oder wird nicht ausreichend Schleim gebildet, können Krankheitserreger, Schadstoffe oder Allergene in direkten Kontakt mit der Darmschleimhaut gelangen und zu Entzündungen führen.

Histaminbildende Bakterien sind in der Lage, Histidin in Histamin umzuwandeln. Eine erhöhte Konzentration an Histamin-bildenden Bakterien im Darm, wie u. a. Morganella morganii, Klebsiella pneumoniae oder Hafnia alvei, kann somit Ursache einer erhöhten Histamin-Konzentration im Stuhl sein und damit zu Symptomen im Sinne einer Histaminintoleranz, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Blähungen, Verdauungsstörungen, Herzrasen, Erschöpfung, Müdigkeit oder zu Ausschlägen führen.

Sulfaltreduzierende Bakterien bilden als Stoffwechselprodukt Schwefelwasserstoff, welcher für das Darmepithel toxisch ist. Die Folge kann eine chronische Entzündung im Darm sein. Zudem fördert Schwefelwasserstoff in höherer Konzentration die Zellentartung und damit die Entstehung von Dickdarmkrebs.

Dabei handelt es sich um Mikroorganismen, die im Zuge ihres Stoffwechsels die gasförmige Verbindung Methan bilden. Letztere macht sich schließlich als Blähung im Bauch bemerkbar und wird als Darmwind (= Flatus) über den Darmtrakt ausgeschieden.

Gezielter Einsatz von Pro- und Präbiotika

Der große Vorteil der molekulargenetischen Stuhldiagnostik ist die Gewinnung einer Vielzahl wertvoller Informationen: Neben Aussagen über die Verdauungsleistung sind auch Rückschlüsse auf den Zustand der Darmschleimhaut, des Darmimmunsystems und insbesondere auf die mikrobielle Zusammensetzung des Darmmikrobioms möglich. Sind Anzahl und Verhältnis der potenziell gesundheitsfördernde oder -schädigende Bakterien bestimmt, können auch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung unserer Gesundheit ergriffen werden: Durch die Gabe speziell ausgewählter Bakterienkombinationen (= Probiotika) sowie spezieller Ballaststoffe (= Präbiotika), können die Missverhältnisse der mikrobiellen Zusammensetzung der Darmflora ausgeglichen werden.

Mit unserem OMNi-BiOTiC SCAN® möchten wir einen wertvollen Beitrag zur Förderung und Erhaltung Ihrer Gesundheit leisten. Unsere Interpretation des Darmmikrobioms ersetzt selbstverständlich keine ärztliche Untersuchung oder Diagnose und keine therapeutische Behandlung. Wir empfehlen Ihnen daher, bei Beschwerden immer auch den Arzt oder Therapeuten Ihres Vertrauens, der mit dem Mikrobiom und der Interpretation von Mikrobiomanalysen vertraut ist, zu konsultieren und laufende Therapien nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt abzuändern oder abzubrechen.