Die Bedeutung der Darmflora für das Wohlbefinden von Neugeborenen ist bereits aus früheren Studien bekannt. Die neueste Erkenntnis stammt jedoch aus einer wegweisenden Längsschnittstudie, die nicht nur bestätigt, sondern auch erweitert, wie das Darmmikrobiom im Babybauch das Temperament von Kleinkindern beeinflusst.
Neue Perspektiven dank bahnbrechender Studie
Erstmalig wurde in dieser Studie eine Längsschnittkohorte verwendet, um die möglichen Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Veränderungen im Darmmikrobiom und dem Temperament von Kleinkindern in den ersten beiden Lebensjahren zu untersuchen. Die Forscher nutzten lineare Regressionsanalysen und eine vielschichtige Mikrobiom-Assoziationsanalyse, um den zeitlichen Verlauf der Beziehung zwischen dem Darmmikrobiom und dem messbaren Temperament der jungen Probanden detailliert zu analysieren.
Ein Blick auf die Verbindung
Die Studie analysierte insgesamt 41 Kleinkinder (25 Mädchen und 16 Jungen) anhand von 142 Stuhlproben. Die Ergebnisse zeigten, dass die mikrobielle Diversität im Darm, gemessen anhand des Shannon-Index und des Chao-1-Index, bei der Geburt negativ mit der Dimension „Verstimmtheit“ korrelierte. Anders ausgedrückt, eine höhere Diversität der Darmflora bei der Geburt war mit weniger „Verstimmtheit“ der Neugeborenen in den ersten Lebenstagen verbunden. Wenn der Shannon- und Chao-1-Index nach 6 Monaten höher waren, wiesen die Kinder höhere Werte in der Dimension „Begeisterung/Extrovertiertheit“ auf. Und schließlich korrelierten höhere Werte des Shannon- und Chao-1-Index im Alter von 2 Jahren mit höheren Werten in der Dimension „Knuddeligkeit“.
Eine Vorschau auf zukünftige Fortschritte
Die Ergebnisse dieser bahnbrechenden Studie bestätigen erstmals den bisher nur vermuteten Zusammenhang zwischen Veränderungen in der Diversität und Zusammensetzung des Darmmikrobioms und dem Temperament von Kleinkindern in den ersten beiden Lebensjahren. Die Forschung zeigt, dass die mikrobielle Gemeinschaft, die von Spezies der Gattungen Bacteroides und Bifidobacterium bei der Geburt dominiert wird, sowie eine hohe Diversität des Darmmikrobioms zu verschiedenen Zeitpunkten zur Entwicklung einer anhaltend positiven Stimmungslage bei den untersuchten Kindern beitragen. Diese Studie betont auch die bedeutende Rolle der Darmmikrobiom-Zusammensetzung bei der Geburt für das spätere Temperament der Kleinkinder.
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