Kernbotschaft: Kinder, die im ersten Lebensjahr überdurchschnittlich häufig an Magen-Darm-Infekten leiden, haben ein erhöhtes Risiko eine Gluten-Unverträglichkeit zu entwickeln.
Hauptergebnisse: Von knapp 300.000 Kindern entwickelten rund 850 eine Gluten-Unverträglichkeit, das entspricht einem Prozentsatz von 0,3. Überdurchschnittlich häufig erkrankten diejenigen Kinder an einer Gluten-Unverträglichkeit, die im ersten Lebensjahr an Infektionen des Magen-Darm-Trakts erkrankt waren. Ein – wenn auch geringerer – Zusammenhang mit dieser Unverträglichkeit wurde mit dem Auftreten von Atemwegsinfekten bei Säuglingen beobachtet.
Design: Ausgewertet wurden die Daten von knapp 300.000 Kindern, die in den Jahren 2005 bis 2007 auf die Welt kamen. Zur Verfügung gestellt wurden die Informationen von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Dokumentiert war hier die Zahl der Infektionen von Geburt an bis zum durchschnittlichen Alter von 8 Jahren.
Klinische Bedeutung: Die Autoren vermuten, dass das erhöhte Risiko für eine Gluten-Unverträglichkeit mit einem dauerhaften Entzündungsprozess im Magen-Darm-Trakt in Zusammenhang steht.