Untrennbar verbunden: Mikrobiom und Lebensqualität

Die Bakterien des Darms bestimmen nicht alleine die Verdauung, auch bei zahlreichen anderen Beschwerden spielen diese „Darmbewohner“ eine zentrale Rolle.

Die Darmbakterien bestimmen wesentlich das Geschehen im gesamten Organismus: Mag die Bedeutung des Mikrobioms für eine reibungslose Verdauung allgemein bekannt sein, so zeigt sich in zahlreichen wissenschaftlichen Forschungen, welche zentrale Rolle unsere Darmbewohner auch im Kampf gegen Blasenentzündung, Reizdarm, Migräne und Co spielen: allesamt Beschwerden, von denen vermehrt Frauen betroffen sind.

Prof. Dr. Eva Reininghaus, MBA

Jeder Mensch trägt eine gigantische Wohngemeinschaft in sich – das Mikrobiom. Es umfasst sämtliche Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze. In nur einem Gramm Darminhalt findet sich eine Billion Lebewesen, die vorwiegend in den Zotten und Nischen des Darms hausen. Damit zählt der Dickdarm zu den Orten mit der höchsten Einwohnerdichte überhaupt. Diese mikroskopisch kleinen Zeitgenossen besiedeln aber auch Haut und Schleimhäute – etwa im Mund, im Rachen und an den Genitalien. Als eine Art Superorgan steht das Mikrobiom mit vielen Körperregionen in Verbindung: „Je gesünder der Darm, desto stärker ist unser Wohlbefinden und desto mehr Lebensqualität haben wir“, sagt Mag. Anita Frauwallner, Darmexpertin sowie Gründerin und Leiterin des Institut AllergoSan.

500 bis 1.000 verschiedene Bakterienarten und 100 Billionen Mikroorganismen tummeln sich im gesunden Darm eines erwachsenen Menschen. Dabei gilt: Je vielfältiger das Mikrobiom in seiner Zusammensetzung ist, desto besser. Für eine intakte Darmflora ist eine ausgeglichene Besiedelung des Darms, bei der die nützlichen Bakterien dominieren und potenziell gefährliche und krankheitserregende Mikroben in Schach halten. Fällt dieses Verhältnis zu Gunsten von Pathogenen wie bestimmten Koli- oder Fäulnisbakterien aus, spricht man von einer Dysbiose, welche der Ausgangspunkt zahlreicher Beschwerden im gesamten Organismus sein kann.

Je gesünder der Darm, desto stärker ist unser Wohlbefinden und desto mehr Lebensqualität haben wir.

Vaginalflora – Schutzschild gegen Keime

Eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora wirkt sich auch auf den Intimbereich aus, genauer gesagt auf Fortpflanzungsorgane und Harnwege. Treiben nun unerwünschte, pathogene Bakterien im Darm ihr Unwesen, ist die Anfälligkeit für (wiederkehrende) Harnwegsinfekte, Eileiterentzündungen, Pilzinfektionen und sexuell übertragbare Krankheiten erhöht. Warum ist das so? In einer gesunden Scheide finden sich auf einem Millimeter durchschnittlich 100 Millionen Mikroorganismen. Die meisten davon sind für die Gesundheit essenzielle Milchsäurebakterien. Sie erzeugen Wasserstoffperoxid und antibiotisch wirksame Substanzen, die Krankheitserregern den Garaus machen. Darüber hinaus senken Milchsäurebakterien, in der Fachsprache Laktobazillen genannt, den pH-Wert und sorgen so für ein gesundes, leicht saures Scheidenmilieu. „Wenn wir das leicht saure Scheidenmilieu erhalten, können Pathogene nicht überleben und werden wieder ausgeschieden“, weiß Mag. Frauwallner. Das macht die Millionen Milchsäurebakterien zu einem richtigen Schutzschild des Intimbereichs.

Studien belegen die Rolle des Rektums für die Gesundheit des Intimbereichs: Wenn im Analbereich bestimmte Laktobazillen-Arten vorhanden sind, haben Frauen ein geringeres Risiko, Infektionen im Vaginalbereich zu erleiden.

Natürliche „Transportwege“ der Milchsäurebakterien

Wie aber gelangen Bakterien aus dem Darm in die Vagina? Das lässt sich durch die weibliche Anatomie erklären: Betrachtet man das weibliche Becken im Querschnitt, so erkennt man, dass Analbereich bzw. Rektum, Vaginalbereich und Harnwege keine „dichten“, abgeschlossenen Systeme sind, sondern in Öffnungen münden. „Zwischen dem Anal- und dem Vaginalbereich existiert tatsächlich eine Art Schleimstraße“, erklärt die Darmexpertin. Über diesen physiologischen Transportweg werden Laktobazillen permanent aus dem Rektum, welches als Reservoir für nützliche Milchsäurebakterien fungiert, nach vorne in die Vagina befördert. Für die Frauengesundheit ist das essenziell, zumal die nützlichen Bakterien im Vaginalbereich ständig verbraucht oder zerstört werden, z. B. durch Chlor im Wasser. Studien belegen die Rolle des Rektums für die Gesundheit des Intimbereichs: Wenn im Analbereich bestimmte Laktobazillen-Arten vorhanden sind, haben Frauen ein geringeres Risiko, Infektionen im Vaginalbereich zu erleiden. Je mehr Laktobazillen vorhanden sind, desto höher ist der Schutz vor Infektionen. Frei nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ ist es „nie ein Bakterium allein, das alles kann“, betont Mag. Frauwallner und erläutert: „Um die unterschiedlichen Pathogene in ihrem Wachstum zu hemmen, bedarf es immer mehrerer nützlicher Bakterien mit unterschiedlichen Eigenschaften und Wirkungsprofilen.“ Interessanterweise siedeln sich Bakterien auch dann in der Scheide an, wenn sie oral, etwa in Form von Probiotika, zugeführt werden, was klinische Studien eindeutig nachgewiesen haben:

Jene Bakterienstämme, die – in Wasser aktiviert – getrunken wurden, konnten bereits nach einer einwöchigen Anwendung in großen Mengen im Vaginalbereich angesiedelt werden. Dieser natürliche Effekt lässt sich ebenso nach klassischen antibiotischen Behandlungen nützen: Denn insbesondere nach einer Antibiotikagabe, die gesundheitsfördernde wie schädliche Mikroben zerstört, ist der Schutzschild im Intimbereich geschwächt und hat pathogenen Eindringlingen wenig entgegenzusetzen. Eine Studie zeigt, dass trotz der klassischen antibiotischen Behandlung einer bakteriellen Vaginose nach vier Wochen immer noch bei 38% der Patientinnen pathogene Mikroben nachweisbar waren. Jedoch nicht bei jenen Frauen, die zum Antibiotikum ein geeignetes Probiotikum erhielten, welches das geschwächte (Vaginal-)Mikrobiom rechtzeitig wieder in die Balance bringt und wiederkehrenden Infektionen Einhalt gebietet.

Gut gewappnet – so stärkt „Frau“ ihre Abwehr im Intimbereich

Welchen Einfluss hat das Mikrobiom auf psychische Erkrankungen?
  • Von übertriebener Hygiene absehen:

    Antibakterielle Reinigungsprodukte trocknen die Schleimhaut der Scheide aus, wodurch auch nützliche Bakterien absterben. Stattdessen sollte die tägliche Reinigung der Vagina nur äußerlich erfolgen, mit Wasser oder einem sehr milden Reinigungsmittel und stets von vorne nach hinten.

  • Zuckerkonsum einschränken:

    Zu viel Zucker kann den pH-Wert der Scheide verändern. Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen. Insbesondere verarbeitete Kohlenhydrate, wie sie in Süßigkeiten, aber auch in Weißbrot, poliertem Reis oder Nudeln enthalten sind, bieten Pilzen einen optimalen Nährboden und sollten nicht zu oft konsumiert werden.

  • Auf spezielle Bakterien setzen:

    Milchsäurebakterien halten die Scheidenflora intakt und beugen Infektionen vor. Ideal aufeinander abgestimmte Bakterienstämme in großer Anzahl sind in eigens für die weibliche Scheidenflora kombinierten Probiotika enthalten.

  • Wiederaufbau nach Antibiotikatherapie:

    Antibiotika hemmen das Wachstum von Mikroorganismen oder töten sie ab. Da jene Mittel nicht zwischen krankmachenden und gesundheitsförderlichen Bakterien differenzieren können, gerät das körpereigene „Ökosystem“ durch ihre Einnahme rasch aus dem Gleichgewicht. Es empfiehlt sich, begleitend zu jeder antibiotischen Therapie Probiotika einzunehmen. Auch um zu vermeiden, dass die Erkrankung erneut auftritt.

Gereizte (Darm-)Mikroben

Stichwort Balance: Fällt eine Entscheidung schwer, achten wir auf unser Bauchgefühl. Traurigkeit wirkt sich appetitmindernd aus und Stress verursacht Bauchweh. Kopf und Bauch verständigen sich miteinander, keine Frage. Als zentrale Kommunikationsantenne fungieren die im Darm ansässigen Mikroorganismen. Man spricht von der Darm-Hirn-Achse, über welche hormonelle sowie immunologische Signale und Nervensignale zwischen Mikrobiom, Darm und Hirn ausgetauscht werden. Diese Verbindungsstelle spielt auch beim Reizdarmsyndrom eine Rolle. Von den typischen Symptomen, die mit einem Reizdarm einhergehen, etwa Bauchschmerzen, Blähungen und Stuhlproblemen, sind doppelt so viele Frauen wie Männer betroffen. Charakteristischerweise liegen den genannten Beschwerden keine feststellbaren krankhaften Ursachen zugrunde. Dass den Patienten aus medizinischer Sicht nichts fehlt, beruhigt jene keineswegs. Viele fühlen sich nicht ernst genommen, gut über die Hälfte aller Reizdarmpatienten leiden zusätzlich an Angststörungen und Depressionen.

Durch die Gabe eines Multispezies-Probiotikums verringerte sich der Schweregrad des Reizdarmsyndroms innerhalb kurzer Zeit und erreichte den Wert eines gesunden Menschen.

Eine kürzlich veröffentliche Studie aus Graz zeigt eindrucksvoll, welchen signifikant positiven Einfluss Probiotika bei einem Reizdarmsyndrom haben können: Die Probanden erhielten einen Monat lang zweimal täglich ein Multispezies-Probiotikum mit neun speziell für stressassoziierte Beschwerden ausgewählten Bakterienstämmen. Innerhalb dieser kurzen Zeit verringerte sich der Schweregrad der Erkrankung und erreichte den Wert eines gesunden Menschen. Darüber hinaus verbesserte sich die Barrierefunktion des Darms entscheidend. Außerdem konnte eindeutig belegt werden, dass durch die Gabe des Probiotikums die so wichtige Vielfalt des gesamten Mikrobioms im oberen Gastrointestinaltrakt erhöht wurde:

„Die Bakterien des Probiotikums stellen viele unterschiedliche Stoffwechselprodukte her“, sagt Mag. Frauwallner: „Dadurch können sich tatsächlich – und das wurde erstmals nachgewiesen – auch neue Bakterien im Darm ansiedeln, oder es vermehren sich jene, die zuvor nur in sehr geringer Menge vorhanden waren. Denn durch die mit dem Probiotikum zugeführten Bakterien finden auch andere positive Mikroorganismen ebenfalls optimale Lebensbedingungen vor und können sich vermehren.“ So ist es für den Darm möglich, weniger „gereizt“ zu reagieren.

Mikroglia – Gesundheitswächter im Gehirn

„Wenn sich das Mikrobiom erholt hat, normalisiert sich auch die Mikrogliafunktion im Gehirn“, weiß die Darmexpertin. Zur Erklärung: In unserer Denkzentrale arbeiten nicht nur Nervenzellen, sondern auch sogenannte Mikrogliazellen. Sie fungieren quasi als Aufräumtruppe im Gehirn. Wie ein ruhender Tintenfisch, der mit seinen Tentakeln um sich greift, prüfen die Mikrogliazellen mit feinen Härchen das Gewebe. Stoßen sie auf Schadstoffe, Ablagerungen und Co, werden die unerwünschten Partikel von den Mikrogliazellen verstoffwechselt, was das Gehirn reinigt. Für ihren Energiestoffwechsel und somit für ihre optimale Funktion und Beweglichkeit benötigen diese wichtigen Zellen Butyrat, eine jener kurzkettigen Fettsäuren, die vom Darmmikrobiom produziert wird. Sind in unserem Darm zu wenige nützliche probiotische Bakterien vorhanden, steht den Mikrogliazellen zu wenig Energie für ihre Reinigungstätigkeit zur Verfügung. Folglich sammeln sich Schadstoffe an. Der Körper quittiert den angehäuften „Müll“ mit Kopfschmerzen und Migräne.

Migräne – ein häufiges „Frauenleiden“

Dass zwischen den anfallsartigen, sehr schmerzhaften Kopfschmerzen und dem Bauch ein Zusammenhang besteht, ist schon länger bekannt. Einerseits werden Migräneattacken häufig von Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Verstopfung begleitet. Andererseits haben Menschen mit Darmerkrankungen – etwa dem Reizdarmsyndrom – ein erhöhtes Risiko migräneartiger Kopfschmerzen. De facto leidet jeder Zehnte unter Migräne, wobei Frauen doppelt so häufig wie Männer daran erkranken. Für die Behandlung dieses Leidens gibt es ebenfalls Hoffnung aus der Welt der Probiotika. Unabhängig voneinander durchgeführte Studien kamen allesamt zu dem Ergebnis, dass bestimmte Bakterienstämme sowohl die Schmerzintensität als auch den Einsatz von Schmerzmitteln signifikant reduzieren können.

Somit steht fest, dass eine Dysbiose im Darm den Ausgangspunkt zahlreicher Beschwerden im gesamten Körper darstellen kann – und das Mikrobiom nicht nur Dreh- und Angelpunkt neuer Therapieansätze ist, sondern auch als Basis für Gesundheit und Wohlbefinden fungiert.

Das Mikrobiom ist nicht nur Dreh- und Angelpunkt neuer Therapieansätze, sondern fungiert auch als Basis für Gesundheit und Wohlbefinden.

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