Reisebericht: Fakarava

Reisebericht von Mag. Anita Frauwallner über ihren Aufenthalt in Fakarava. Fakarava bezeichnet ein Atoll im Tuamotu-Archipel im Pazifischen Ozean.

Zugegebenermaßen bin ich nervös. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich fast 48 Stunden Anreise auf mich genommen habe, um hierherzukommen, und eigentlich auch noch immer todmüde bin. Vielmehr frage ich mich, ob ich dieses Abenteuer wirklich auf mich nehmen will, ob mir klar ist, was es heißt, wenn ich mich heute mit einer Rolle rückwärts in diese endlosen blauen Fluten stürzen werde. Denn vom Boot aus ist kein wirkliches Land mehr zu sehen, ein Atoll, ja, reiner Sand und sonst nichts – über Wasser. Da unten allerdings wird es sehr wohl Leben geben und zwar nicht wenig und auch nicht unbedingt die Gefährten, die man sich freiwillig aussuchen würde, wäre man noch ganz bei Verstand. Denn ich bin in der Südsee und werde jetzt gleich das tun, wovor sich jeder Mensch fürchtet, der schon Filme über Schiffbrüchige gesehen hat: Ich werde ins Wasser springen und wissen, dass hier sehr viel mehr Haie als Menschen anzutreffen sind.

3,2,1 – go!, so die klare Ansage meines Bootsführers, ich schließe kurz die Augen, und dann dann klatsche ich auf das Wasser. Das Meer ist herrlich, 30 Grad warm, ich zittere trotzdem. Langsam sinke ich tiefer, 5 Meter, 10, 20, ich lande sanft auf einem Sandhügel und begebe mich in Warteposition, so wie es mein erfahrener Tauchguide erwartet, der uns gebrieft hat und ganz locker wirkte. Noch 2 weitere Taucher kauern sich neben mich. Fein, die scheinen sich auch nicht ganz wohl zu fühlen, während wir warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, meine Tauchuhr zeigt aber gerade einmal 1 Minute an, sehe ich etwa 40 Meter von mir entfernt einen grauen Schatten, aha, es stimmt also, da ist einer neugierig und kommt herbei, um nachzusehen was gerade ins Wasser geplumpst ist. Jetzt sehe ich einen zweiten Schatten und plötzlich etwas näher 2 weitere, die aber nicht direkt auf uns zuschwimmen, sondern einen Kreis beschreiben. Jetzt bewegt sich noch mehr, ich beginne weiterzuzählen, zuerst langsam, dann immer schneller, 5, 10, 25, bei 40 höre ich auf, sie sind nicht mehr zu zählen! Mein Herz rast, denn die Haie sind jetzt deutlich auszumachen, kommen immer näher, ohne Eile, mit nicht sichtbarer Bewegung, aber unaufhaltsam – und es werden immer mehr. Jetzt gibt der Guide das Zeichen loszuschwimmen und ich stoße mich von meiner Sandbank ab, halte mich dicht hinter ihm, gleite am ersten Hai vorüber, der mich aber nicht wirklich zu beachten scheint. Reisebericht Fakarava

Immer selbstverständlicher wird die Bewegung im Wasser, der Umgang mit allen erstaunlichen Kreaturen, die hier leben.

Ich bewundere die Leichtigkeit, mit der er sich bewegt, bekomme einen wirklich trockenen Hals, als der nächste direkt auf mich zuhält und ganz knapp an meiner linken Seite vorüberzieht, nicht ohne mir zuvor einen langen Blick zuzuwerfen. Diese starren, kalten Augen – ich spüre die Gänsehaut und versuche, mich auf das Geschehen vor mir zu konzentrieren, denn jetzt steuert unsere Gruppe auf den echten Bulk zu. Das kann doch nicht wahr sein! Das sind Hunderte! Manche liegen auf dem Sandboden des Meeres und schlafen, viele scheinen jedoch ziellos herumzuschwimmen, allerdings genau darauf bedacht, uns nicht zu touchieren, wohl aber oft im Blickkontakt. Mittlerweile sind Haie links, und rechts von uns, und als ich die Augen kurz nach oben wende, schaue ich direkt in das „lächelnde“ Maul eines besonders großen Exemplars. Mein Herz setzt kurz aus, hoffentlich kann der Hai das nicht orten. Ruhig atmen, ein und aus, ein und aus – tatsächlich, es scheint auch für die Haie ganz normal zu sein. Und langsam beginne ich, mich zu entspannen. Die Erzählungen haben zwar stark untertrieben, denn es war von 20 bis 30 Haien die Rede und nicht von mehreren hundert, aber sonst stimmt alles. Sie sind nicht aggressiv, sondern einfach nur in ihrem Revier und neugierig, welche Wesen ihnen hier entgegenkommen. Sicher kein Futter, davon schwimmt hier genügend herum – davon kann ich mich überzeugen. Es wimmelt nur so von kleinen und größeren Fischen in den buntesten Farben, ich habe sie nur noch nicht zur Kenntnis genommen, so fixiert war ich auf jene, deren messerscharfe Zähne in jedem Gruselschocker einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Diese Haie sind eigentlich auch kleiner als ich, denn mit meinen Flossen komme ich schon auf eine Länge von etwa 2 Metern, diese erreicht hier keiner der Weiß- und Schwarzspitzenhaie, und selbst die grauen Riffhaie können es in Sachen Größe kaum mit uns aufnehmen.

In den nächsten Tagen erleben wir diese Situation vor Fakarava, so heißt die kleine Insel, immer wieder. Haie, so weit das Auge reicht, neugierig – und erbarmungslos, wenn sie sich im Vorteil wähnen und hungrig sind. Immer wieder haben wir Zeit, ihr Verhalten zu studieren, und können die naturgegebenen Abläufe von Jagd und Koexistenz erkennen. Vor allem aber beginne ich, dieses Leben unter Wasser zu genießen. Es ist unglaublich, wie nahe uns die kleinen Fische an sich herankommen lassen, sie blicken direkt durch die Taucherbrille in unsere Augen und zischen erst dann weg, wenn wir bloß noch 1 oder 2 Zentimeter von ihnen entfernt sind. Welch ein Urvertrauen sich hier breitmacht. Immer selbstverständlicher wird die Bewegung im Wasser, der Umgang mit allen erstaunlichen Kreaturen, die hier leben. Keine Form und keine Farbe, die es hier nicht zu geben scheint. Die Weichkorallen winken mit ihren langen Armen, auf denen sich kleinste Seepferdchen niedergelassen haben, riesige Korallengärten bieten Unterschlupf für Seesterne, Fische und Muscheln, und durch all dies gleiten wir hindurch, völlig mühelos, voller Bewunderung für diese Artenvielfalt mit Lebewesen, von deren Existenz sich niemand auf der Erde eine Vorstellung macht – und mit dem Gefühl von Ruhe und absoluter Stille, lediglich das Geräusch des eigenen Atems ist auszumachen. Die Tage in Abgeschiedenheit von jeglicher gewohnter Zivilisation verändern einen, lassen die Wichtigkeit vieler Dinge verblassen. Das Handy wird nicht mehr aufgeladen – wozu? Der Computer dient nur noch dazu, die Unterwasseraufnahmen zu sichten und sich auch abends noch an dem Farben- und Formenrausch zu erfreuen. Niemand ist hier hektisch oder nervös. Ausgeglichen dösen wir von einem Tauchgang zum nächsten.

Die Tage in Abgeschiedenheit von jeglicher gewohnter Zivilisation verändern einen, lassen die Wichtigkeit vieler Dinge verblassen.

Eines fehlt mir allerdings noch: Ich warte jeden Tag auf die Begegnung mit jenen Lebewesen, von denen ich schon so viel gehört habe, die ich aber in freier Wildbahn noch nie wirklich aus der Nähe gesehen hatte – nämlich mit den richtig großen Delfinen. Flipper war in meiner Kindheit meine absolute Lieblingssendung. Meine Tauchfreunde lächeln, wenn ich danach frage. Jede Begegnung habe ihre Zeit, geben sie mir zu verstehen, und ich versuche, dies zu verinnerlichen. So viele herrliche Bilder nehme ich von hier mit, man sollte doch wirklich nicht alles haben wollen. Reisebericht FakaravaUnd so mache ich mich bereit für meinen letzten Tauchgang, bevor ich wieder in mein eigenes Leben zurückkehre. Noch einmal die Rolle rückwärts vom Boot und das Eintauchen in dieses fremde Element Wasser, das mir in den letzten Wochen so viel Ruhe geschenkt hat. Die Korallengärten ziehen an mir vorüber, und wir tauchen tief hinab, dorthin, wo die Farben kaum mehr auszumachen sind, wo das große Blau alles ausgleicht und vieles schemenhaft zu werden beginnt. Und plötzlich glaube ich etwas zu hören, etwas, das ich nicht zuordnen kann.

Ist das eine Melodie, woher kommen diese Töne? Und dann tauchen sie auf, fünf Delfine, ein führendes Weibchen, wie ich später erfahre, und sogar ein kleines Baby ist dabei. Entzückt verharre ich mitten in der Bewegung, wende mich den Delfinen zu, die sich uns mit unglaublicher Schnelligkeit unter Wasser nähern und dann plötzlich innehalten. Das große Weibchen schwimmt ganz nahe an mich heran, und ich breite meine Arme aus. Ganz sanft legt sie sich nun zur Seite und beginnt, gemeinsam mit mir durchs Wasser zu gleiten, so ruhig, so unaufgeregt, ganz selbstverständlich. Zwei so unterschiedliche Wesen, ohne Angst, sondern voller Vertrauen, 30 Meter unter dem Meeresspiegel – ein unvergesslicher Eindruck. Noch heute muss ich lächeln, wenn ich daran zurückdenke, denn dieser Urlaub hat mir beide Seiten des Meeres gezeigt, die wilde urzeitliche, angsteinflößende der Haie, aber auch die Kraft der Natur und die Verbundenheit des Menschen mit ihr. Meine Liebe zu den Ozeanen und zu ihren Bewohnern wurde dadurch wohl für immer besiegelt. Es ist ein Ruf, dem man nicht widerstehen kann.


Fakarava in Französisch-Polynesien

Reisebericht FakaravaFakarava bezeichnet ein Atoll im Tuamotu-Archipel im Pazifischen Ozean, um die 490 km nordöstlich von Tahiti gelegen. Die Lagune ist mit 1.153 km2 eine der größten in Polynesien, die Landfläche beträgt nur in etwa 16 km2. Fakarava setzt sich aus zahlreichen langgestreckten Motus zusammen, die sich nur wenige Meter über den Meeresspiegel erheben. Die Lagune hat zwei schiffbare Passagen, Garuae, die größte in ganz Polynesien, sowie die südliche Passage Tumakohuna. Der Hauptort Rotoava befindet sich im Nordosten Fakaravas.

Fläche: 1.200 km2

Einwohner: 806 (2012)

Zeitdifferenz zur MEZ: minus 11 Stunden (Winterzeit), minus 12 Stunden (Sommerzeit)

Flugzeit: von Wien mit 3 oder mehr Zwischenlandungen z. B. via London, Los Angeles und Tahiti nach Fakarava ca. 1 Tag und 8 Stunden

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