Reisebericht: Alaska

Alaska: Kalte, dunkle Winter und eisige Temperaturen. Mag. Anita Frauwallner erzählt von ihrer Reise nach Alaska und der Begegnung mit Grizzlys!

Reisebericht AlaskaMeine Nervosität stieg mit jeder E-Mail, die ich vom World Wildlife Fund erhielt, denn diese Organisation bietet ihren Mitgliedern unter anderem an, in einer kleinen Gruppe von acht Personen mit einem Guide durch die Wildnis Alaskas zu streifen und dabei die riesigen Braunbären zu beobachten, wie sie von den Bergen hinabsteigen, um jene Lachse zu fangen, die zum Ablaichen aus dem Meer in die eisigen Flüsse Alaskas zurückkehren. So gefährlich Grizzlybären normalerweise sind, in diesen zwei Monaten, in denen das Naturschauspiel der Lachswanderung stattfindet, sind sie friedlich und vollkommen darauf konzentriert, sich von ihren über den Winter abgemagerten 400 – 600 Kilogramm wieder auf etwa 1000 Kilogramm hinaufzufuttern. Eine Notwendigkeit, wenn man an die schneereichen Winter Alaskas denkt, in denen die Bären über sechs Monate ihren Winterschlaf halten.

Meine Mutter war aufgebracht: „Was?! Du willst dich in die Nähe dieser Grizzlybären wagen, die dich mit einem einzigen Schlag ihrer Pranke ins Jenseits befördern? Du hast noch nie ein Gewehr getragen! Das ist ja der sichere Tod!“ Ich traute mich nicht, ihr zu sagen, dass niemand ein Gewehr tragen würde, denn die Ranger in Alaska setzen auf ihre Erfahrung mit diesen mächtigen Raubtieren und meinen, keine Schusswaffen zu benötigen. Ich brach schließlich mit einem mulmigen Gefühl auf.

Am Flughafen in Anchorage erwartete uns dann zuerst einmal ein ausgestopfter Moose in unglaublicher Größe, und während ich ihn noch bewunderte, tippte mir plötzlich mein Sohn auf die Schulter und deutete nach vorne. Dort stand etwas: braun, pelzig, mit riesigen Krallen – und gute vier Meter hoch: ein Grizzly. Ich las das Schild und meinte mit etwas belegter Stimme: „Na gut, aber das soll einer der größten sein, der je geschossen wurde …“

In Kodiac, einer hübschen Stadt mit bunten Häusern und einem großen Hafen voller Fischerboote, waren die Grizzlys fast vergessen. Denn gleich nach der Ankunft erlebte ich etwas Spektakuläres: Direkt über der Straße hatte es sich ein riesiger Adler auf einer Straßenlampe gemütlich gemacht. Genau der, den man vom Wappen der USA kennt, äugte mit seinem weißen Kopf auf mich herunter, breitete zwischendurch einmal den linken und dann den rechten Flügel aus, als wollte er seine Größe demonstrieren, steckte dann den Hakenschnabel unter sein Gefieder und hielt ein Nickerchen, obwohl die Autos direkt unter ihm vorbeifuhren.

Der erste Spaziergang in Alaska führte dann gleich auf ein Boot, an Bord hofften wir auf eine Walsichtung. Zuerst sahen wir aber einmal Seelöwen, die sich in der Sonne räkelten, und auch wir machten es uns auf Deck gemütlich, lachten über die verspielten Fischotter, bis wir plötzlich den Ruf hörten: „Wal bläst!“ Und es war nicht nur einer, sondern es waren vier Wale, die majestätisch an uns vorüberzogen, immer wieder für einige Minuten im Wasser verschwindend, dann erneut auftauchend und mit einem eleganten Schlag ihrer riesigen Schwanzflosse sich wieder in den Fluten versenkend. Ein wundervolles Erlebnis, diese riesigen Tiere in ihrer unglaublichen Eleganz zu sehen, mit der sie sich im Wasser trotz dieser Größe bewegen.

Am nächsten Morgen ging es dann los. Auf der Fahrt zum Wasserflugzeug waren wir alle schweigsam. Niemand von uns hatte jemals einen Grizzlybären in freier Wildbahn gesehen, nur die Geschichten von ihrer Gefährlichkeit gelesen. Unser Guide empfing uns auf einem Krabbenkutter, der für die nächste Woche unser karges Heim werden sollte, und begann erst einmal, uns mit Watthosen und Wattschuhen auszustatten, denn er meinte, die schönsten Bärensichtungen gebe es überall dort, wo viele Flüsse zusammenkämen und wir die Grizzlys besonders gut aus der Nähe betrachten könnten. Langsam stieg nun die Vorfreude, und als uns das Boot schließlich an einem einsamen Strand des Katmai Nationalparks absetzte, genossen wir zuerst einmal die wunderschöne Natur mit ihren hohen Bergen, den endlosen Wäldern und Wiesen, die an manchen Stellen von gelben Blumen geradezu überwuchert wurden, und lauschten der Vielzahl unterschiedlicher Vogelrufe.

Die Grizzlys sind angsteinflößend und unberechenbar, aber auch verspielt, tollpatschig und voller spürbarer Liebe zu ihren Jungen.

Nach etwa einem Kilometer der schweigsamen Wanderung kamen wir an eine Stelle, wo tatsächlich viele kleine und größere Bäche sich mit munterem Gurgeln ins Meer ergossen. Dazwischen waren große Inseln aus Schotter, saftige Wiesen und – in etwa einem Kilometer Entfernung – der erste Bär. Doch was tat dieser? Ich zog das Fernglas heraus und traute meinen Augen nicht: Der Bär graste! Gemütlich stand er da und stopfte sich büschelweise das saftige Gras ins Maul. Unser Ranger sah meine Verblüffung, lachte übers ganze Gesicht und meinte nur: „Na klar, zum Fisch gibt es auch Salat!“

Die Winter in Alaska sind lang, dunkel und eisig kalt. Im kurzen Sommer kann das Thermometer immerhin auch über 0 °C anzeigen.

 

Nun packten wir unsere kleinen Campinghocker aus und warteten. Nach wenigen Minuten stieß mich mein Sohn an und deutete nach links. Denn genau um jene Biegung, die wir vor kurzem umrundet hatten, kam jetzt ein Bär daher getrottet, und zwar schnurstracks auf den Bach zu, den wir durchwatet hatten. Er betrachtete aufmerksam die Wasseroberfläche. Plötzlich ein Platschen, und er hatte sich ins Wasser geworfen, doch Fehlanzeige, der Lachs war ihm entkommen. Er richtete sich auf, sprang dem Fisch nach, wieder und wieder spritzte das Wasser hoch, und dann hatte er ihn. Triumphierend watete er zurück ans Land mit einem großen Fisch im Maul und begann dort, als Erstes den Kopf zu verspeisen. Wir hörten ihn schmatzen und hatten in unserer Faszination vollkommen übersehen, dass inzwischen ein zweiter viel größerer Bär aufgetaucht war. Er stieß ein Grunzen aus, und der erste Grizzly riss nun den Kopf in die Höhe, drehte sich um und begann zu rennen, mit dem Fisch im Maul, der Große hinter ihm her.

Reisebericht Alaska Das Tempo dieser massigen Tiere war atemberaubend, in wenigen Sekunden schienen sie die ganze Strecke bis zu unserem Boot zurückzulegen, und der Große holte auf. Plötzlich blieb unser erfolgreicher Fischer stehen, ließ seinen Fisch fallen und trottete einfach weg! Der Große verlangsamte seine Geschwindigkeit, setze sich gemütlich auf die ausgestreckten Hinterbeine und begann den soeben eroberten Fisch mit sichtlichem Genuss zu verspeisen. Und der Verlierer kam nun direkt auf uns zu, er war nur noch 100 Meter entfernt! Ich riss die Videokamera hoch und drückte auf den Auslöser. Näher, näher, das gibt´s doch gar nicht, er hält direkt auf uns zu, was will er von uns? Ohne anzuhalten, nur ab und zu mit einem Seitenblick trottet er heran – und bleibt dann plötzlich stehen, keine zwei Meter vor meinem Sohn. Eine Ewigkeit lang schaut er ihn an, macht dann eine Drehung und wirft sich plötzlich wieder ins Wasser: Der nächste Fisch ist dran!

Die Tage vergehen mit wunderbaren Erlebnissen mit diesen Bären. Nach wenigen Begegnungen können wir sie unterscheiden, sehen die sehr viel kleineren Weibchen und die zum Teil riesigen männlichen Grizzlys. Keiner von ihnen scheint jemals gefährlich. Sie akzeptieren uns als einen Teil der Natur, mit Respekt, aber ohne Angst – und genauso ergeht es uns. Wir erfreuen uns an ihrem Gehopse im Wasser – sie tollen herum wie kleine Kinder –  und möchten am liebsten applaudieren, wenn einer es schafft, in wenigen Minuten gleich fünf große Lachse zu fangen und zu vertilgen. Ihr Appetit ist grenzenlos!

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Die ergreifendsten Momente aber verleben wir mit einer Mutter von zwei etwa einjährigen Grizzly-Jungen. Sie ist wirklich dünn und ausgezehrt, hat in den Wintermonaten für ihre Jungen alles aufgebraucht und benötigt jetzt dringend selbst Futter. Aber auch die Kleinen sind hungrig, doch sie können  noch nicht selbst fischen. Jammernd stehen sie am Ufer des Baches und beobachten ihre Mutter, die sich abmüht. Bei jedem Versuch zieht sich mir das Herz zusammen, man sieht förmlich, wie schwer es der jungen Mutter fällt, immer wieder nach den blitzschnell davonschießenden Lachsen zu schnappen. Aber sie lässt in ihren Bemühungen nicht nach, und dann gelingt es ihr, sie erhebt sich triumphierend auf die Hinterbeine und zeigt ihren Jungen den Fang. Diese ahmen die Bewegungen der Mutter nach, stellen sich ebenfalls auf die Hinterbeine und scheinen vor Freude in die Pfoten zu klatschen. Nach sieben Lachsen scheinen alle zufrieden. Mit blutbeflecktem Fell kommt die Grizzlymutter zu ihren Jungen, schleckt dem einen über die Nase, schmiegt den Kopf an die Wange des anderen und verlässt dann gemeinsam mit den Kleinen die Bäche in Richtung der Berge, um das Nachtlager aufzusuchen.

So legt sich die Anspannung. Viele Eindrücke von der Natur werden mir in Erinnerung bleiben: die majestätischen Gebirgszüge in den hellen Nächten, die klaren Bäche, in denen man unglaubliche Scharen an Fischen sieht, die alle bergauf drängen, zurück zu dem Ort, an dem sie geboren wurden, und die rauschenden Wälder, die nirgendwo von einer Ansiedlung unterbrochen sind. Aber vor allem diese Grizzlys: Sie gehören zu den mächtigsten Raubtieren der Erde, sind angsteinflößend und unberechenbar, aber auch verspielt, tollpatschig und voller spürbarer Liebe zu ihren Jungen. Ein Erlebnis, das noch viele meiner Träume bereichern wird.


 

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Der 49. Bundesstaat der USA ist der flächenmäßig größte (circa 20 % der Gesamtfläche), der nördlichste und westlichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Darüber hinaus ist Alaska die größte Exklave der Erde – sprich sie ist vom Mutterland getrennt, sodass sie nur über fremdes Gebiet zu erreichen ist. Seinen Namen hat Alaska vom aleutischen „Alaxsxag”, was „Land, in dessen Richtung das Meer strömt“ bedeutet. Alaska gliedert sind in drei landschaftliche Großräume: der Gebirgskette entlang der südlichen Pazifikküste, der Küstenebene am Nordpolarmeer sowie der Yukon-Niederung mit ihrem Berg- und Hügelland. Im Südwesten von Alaska liegt die schmale Alaska-Halbinsel, an die sich die Aleuten anschließen, eine Inselkette zwischen Nordamerika und Asien. Das Land hat eine Reihe von Besonderheit zu bieten: Es behrbergt tausende Seen, der größte Fluss ist der Yukon River. Der höchste Berg, der Mount McKinley, ist 6.190 m hoch und der Malaspina im Südosten Alaskas ist mit 4.275 km² der größte außerpolare Gebirgsgletscher der Erde. Klimatisch ist Alaska rau. Im Innern herrscht ein kontinentales, im Norden ein subpolares Klima. Die Winter sind lang, dunkel und eisig kalt. Im kurzen Sommer kann das Thermometer immerhin auch über 0 °C anzeigen.

Fläche: 1.717.854 km2

Einwohner: 741.894 (Stand: 2016 geschätzt)

Zeitdifferenz zur MEZ: -10 Stunden

Flugzeit: von Wien via Frankfurt ca. 14 Stunden

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